Verein will Rittergut am Leben halten
Nitzschka. Die ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Nitzschkaer Rittergutes
sollen nicht, weiter verfallen. Die Gemeinde Kühren-Burkartshain und
der Verein zur Förderung umweltbewußten und sozialen Handelns
e. V. Wurzen möchten die Immobilie retten. Doch alle Versuche, das
alte Gemäuer zu beleben, schlugen bisher fehl. Nun nutzten Gemeinde
und Verein den Arbeitsbesuch der CDU-Bundestagsabgeordneten Angelika Pfeiffer
in der Kommune, um sie für ihr Anliegen zu gewinnen. Bürgermeister
Jörg Grundig trug der Abgeordneten das Problem vor, daß die
maroden Gebäude von der Treuhand - Nachfolgerin BVS verwaltet werden,
vor sich hin dämmern, zum Teil verfallen und nicht zuletzt auch eine
Gefahr bilden. Dringend notwendig sei es, ein Nutzungskonzept umzusetzen.
Dieses hat der Wurzener Verein, der Langzeitarbeitslosen, darunter vielen
Jugendlichen, über ABM eine Chance gibt, sich für den ersten
Arbeitsmarkt fit zu halten, der Gemeinde vorgelegt. Danach soll die bauliche
Hülle des früheren Ritterguts zunächst einmal gesichert
werden. Bürgermeister Grundig: „Das muß jetzt geschehen, ehe
es zu spät ist. Erste Löcher zeigen sich bereits im Dach."
Später sollen die ABM-Beschäftigten kleinere Installationsarbeiten
durchführen und alle Räumlichkeiten für die Realisierung
ihrer Maßnahmen herrichten.
Eine erste Anfrage des Vereins bei der BVS habe leider noch zu keinem
befriedigenden Ergebnis geführt. „Wir haben nichts zu verschenken",
verlautete von dort. Doch noch sei man im Gespräch. Bürgermeister
Grundig bat die Abegordnete, sich mit ihren Mitteln dafür einzusetzen,
das alte Objekt nutzen zu lassen, das sonst unweigerlich verfiele. Denn
eine private Sanierung sei nicht in Sicht. Potentielle Investoren, die
sich für das Rittergut Wäldgen interessierten, winkten in Nitzschka
nur ab.
Angelika Pfeiffer versprach, die Bemühungen von Gemeinde und Verein
zu unterstützen.
Wulf Skaun
LVZ Grimma 4. November 1996